Holzterrassen: Reinigung und Pflege sorgen für ein langes Leben

Bild Holzterrasse reinigen

Ein Boden aus Holz verleiht der Terrasse mit seinen natürlichen Brauntönen Wärme und Wohlbehagen. Leider bleibt dieser Wohlfühl-Farbton ohne Pflege nicht auf Dauer erhalten. Denn Holz ist ein Naturprodukt, das sich durch Witterungseinflüsse und Schmutz verändert. Aber mit richtiger und regelmäßiger Pflege und Reinigung bleibt die Holzterrasse über lange Zeit ein Blickfang.

Was sind die Feinde der Holzterrasse?

Holzterrassen leiden v.a. unter der Witterung, denn Regen, Schnee, Frost und Kälte, aber auch starke Sonneneinstrahlung machen dem Holz zu schaffen. Auch machen sich gerne Grünbeläge auf dem Holzboden breit. Hinzukommen Verschmutzungen durch Staub, Wüstensand oder Blütenpollen. Kübel- und Ampelpflanzen, die die Terrasse verschönern, verursachen ebenso so Schmutz, wie Vögel, Haustiere sowie der Mensch selbst.

Auf die Witterung achten

Bevor Sie mit dem Putzen starten, sollten Sie unbedingt einen Blick auf das Wetter werfen, weil Holzböden nur im trockenen Zustand behandelt werden sollten. Da das Holz auch eine gewisse Zeit zum Trocknen braucht, sollte das schöne Wetter auch länger als ein Tag oder gar ein paar Stunden andauern.

Tipp: Am besten findet der Frühjahr- und Herbstputz an einem trocken, bedeckten Tag statt. Denn auch pralle Sonne während Reinigung und Pflege schadet dem Holz.

Reinigung kommt vor der Pflege

Damit der Holzboden in seiner natürlichen Farbe und Wärme erhalten bleibt, sollte er zweimal im Jahr gründlich gereinigt und gepflegt werden. Am besten verwöhnen Sie den Holzboden im Herbst, als Vorbereitung und Schutz vor der nassen und kalten Jahreszeit, und im Frühling. Denn nach Regen und Schnee braucht das Holz ein Reinigungs- und Wohlfühlprogramm. Das Pflegeprogramm wird immer mit der Reinigung des Bodens gestartet. Erst wenn der Boden wieder gründlich sauber ist, kommt die Pflege.

Reinigung: Schritt für Schritt

1. Vorbereitung

Um den gesamten Boden reinigen zu können, muss die Terrasse von den Möbeln, Kübelpflanzen und allen anderen Dingen befreit werden. Daher ist es günstig, wenn der Frühjahrsputz vor und der Herbstputz nach der Terrassensaison stattfindet.

Für die Reinigung bereiten Sie vor:

  • weicher Besen
  • Eimer mit Seifenlauge oder speziellem Reinigungsmittel für Holzböden im Außenbereich (verdünnt nach Anleitung)
  • Besen, Bürste oder Schrubber
  • Gießkanne mit Wasser oder Wasserschlauch zum Abspülen

Tipp: Keinesfalls dürfen Reinigungsmittel verwendet werden, die Säure enthalten, da diese das Holz angreift.

2. Fegen

Beim Fegen der Terrasse mit einem weichen Besen wird loser und grober Schmutz zu entfernt. Alle Formen von Schmutz, die sich nicht leicht entfernen lassen, können bei diesem Schritt ignoriert werden.

3. Flecken und Verschmutzungen

Um Flecken und tiefergehenden Verschmutzungen Herr zu werden, wird das Reinigungsmittel oder die Seifenlauge aufgetragen. Lassen Sie das Putzmittel an stark verschmutzten Stellen ein paar Minuten einwirken, bevor Sie mit der Reinigung beginnen. Nach dem Schrubben wird der Boden gründlich mit Wasser abgespült. Sollten sich danach noch verschmutzte Stellen zeigen, wiederholen Sie den Vorgang. Sind alle Verschmutzungen entfernt, muss der Holzboden mindestens für 48 Stunden trocknen, bevor mit der Pflege begonnen werden kann.

Bild Holzterrasse pflegen

Welche Pflege braucht das Holz?

Der vierte Schritt im Verwöhnprogramm umfasst die Pflege. Sie macht die Oberfläche nicht nur leicht glänzend, sondern auch schmutz- und wasserabweisend. Außerdem beugt die Behandlung Rissen, Austrocknung, einer tiefergreifenden Verschmutzung sowie dem Bewuchs von Moos, Algen oder Pilzen vor. Pflegeprodukte, die vor UV-Strahlen schützen, verhindern, dass das Holz allzu schnell verblasst.

Die richtige Pflegeemulsion bzw. das richtige Pflegeöl für jede Holzart bekommt man im Fachhandel. Wer weitgehend auf Chemie verzichten will, sollte sich für eine Pflege auf Naturölbasis entscheiden, denn diese Produkte sind unbedenklich für die Gesundheit. Alternativ können Lasuren auf Wasserbasis eingesetzt werden.

Für die Pflege wird vorbereitet:

  1. Pflegemittel (Öl oder Emulsion aus dem Fachhandel)
  2. Pinsel zum Auftragen (aus dem Fachhandel)
  3. fusselfreies Tuch zum Entfernen von überschüssigem Öl

Pflege-Anleitung:

Bevor das Pflegeöl aufgetragen wird, muss es mit einem dünnen Holzstab durchgerührt werden. Da der Boden während des Trocknens für 24 Stunden nicht betreten werden darf, sollte beim Einölen immer abschnittsweise vorgegangen werden. Bei großen Terrassen empfiehlt es sich, immer Flächen zwischen fünf und zehn Quadratmetern einzuölen. Das Pflegemittel wird mit dem Pinsel dünn aufgetragen. Wurde der Abschnitt eingeölt, dann wird das überschüssige Öl mit dem flusenfreien Tuch entfernt. Damit ist die Pflege für den ersten Abschnitt abgeschlossen, und es kann mit der Pflege des nächsten Abschnitts begonnen werden. Zeigen sich nach dem Trocknen helle Flecken auf dem Terrassenboden, dann sollte an diesen Stellen der Vorgang wiederholt werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch, wenn der Boden während des Trocknens nass wird.

Tipp: Holzterrassen können mit klarem oder dunklem Öl gepflegt werden. Wurde der Holzboden dunkel geölt, sollten Sie die Terrasse auf alle Fälle mit einem Polierpad oder einem Tuch abpolieren. So wird ein Abfärben des Öls verhindert. Natürlich können Sie auch die Hilfe eines Profis beim Reinigen und Ölen Ihrer Holzterrasse in Anspruch nehmen.

Reinigung und Pflege vergrauter Holzterrassen

Das Vergrauen von Holzterrassen ist ein natürlicher Vorgang. Deshalb müssen die Dielen nicht zwangsläufig entgraut werden. Damit das Grau verschwindet, muss ein sog. Entgrauer aus dem Fachhandel eingesetzt werden, der dem Boden wieder eine braune Farbe verleiht.

Bevor der Entgrauer zum Einsatz kommt, müssen die Schritte 2 und 3 der Reinigungsanleitung durchgeführt werden. Nach dem Abspülen wird der Entgrauer großzügig auf einem Stück der Terrasse aufgetragen. Nach ungefähr fünf Minuten wird diese Stelle mit einer hartborstigen Bürste gereinigt. Danach wird sie mit Wasser abgespült und der nächste Abschnitt kann in Angriff genommen werden. Das Pflegeöl wird in diesem Fall erst drei bis vier Tage nach dem Entgrauen aufgetragen.

Tipp: Nach dem Abtrocknen und vor dem Ölen sollten Sie den Boden leicht abschleifen.

Grünbeläge entfernen

Nicht nur oberflächlicher Schmutz, sondern auch Grünbeläge, wie Moos, Grünspan oder Algen, machen dem Besitzer einer Holzterrasse zu schaffen. Diese können mit einer Lauge aus handelsüblichem Spülmittel und lauwarmen Wasser entfernt werden. Nach dem Auftragen wird die befallene Stelle mit einer Wurzelbürste geschrubbt. Haben sich die Grünbeläge bereits fest mit dem Boden verankert, sollte ein spezielles Reinigungsmittel aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen. Nach der Behandlung wird die Terrasse gründlich mit Wasser abgespült. Weitere Tipps finden Sie auf dieser Seite.

Tipp: An hartnäckigen Stellen lassen Sie das Mittel am besten kurze Zeit einweichen.

Nachdem der Boden gut getrocknet ist, kann mit der Pflege (Schritt 4) begonnen werden.

Terrasse mit Hochdruckreiniger reinigen

Hochdruckreiniger für die Holzterrasse?

Der Einsatz eines Hochdruckreinigers zum Reinigen und dem Entfernen von Grünbelägen ist umstritten. Für die Geräte spricht auf alle Fälle der geringere Zeitaufwand. Gegen die Hochdruckreiniger wird argumentiert, dass sie bei zu starkem Druck das Holz aufrauen. Gegen ihren Einsatz bei Grünbelägen wird argumentiert, dass sie – im Gegensatz zur Lauge – den Belag nur oberflächlich entfernen und nicht abtöten. Sollten Sie für die Reinigung einen Hochdruckreiniger verwenden wollen, dann sollte er auf die unterste Stufe eingestellt werden.

Lesetipp: Die besten Tipps für eine gelungene Terrassengestaltung

Bildernachweis:
Holzterrasse mit Schaukelstuhl – MadameYavi / Pixabay.com (CC0 Creative Commons)
Holz – Buecherwurm / Pixabay.com (CC0 Creative Commons)
Hochdruckreiniger – Urheber: bubutu / 123RF Standard-Bild

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